Solingen/ Unter diese Überschrift könnte man den für ältere Bürger sehr interessanten und anschaulichen Vortrag von Prof. Kruschewski in der Personalcafeteria des Städtischen Klinikums stellen.
Wie Studien ergeben haben, ist das krankheitsspezifische Überleben älterer Menschen mit dem von Jüngeren bei Dickdarmkrebs vergleichbar. Dies rechtfertigt eine auf Heilung ausgerichtete Tumoroperation auch im hohen Alter. Wie Prof. Kruschewski weiter erläutert, kann die Radikalität einer Krebsoperation jedoch Einschränkungen erfahren durch – mit zunehmendem Alter häufig auftretende – Begleiterkrankungen vor allem des Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselsystems.
Eine hierdurch – beispielsweise - nicht ausheilende Anastomose (Wiederherstellung der Kontinuität im Darm) kann zu medizinisch gravierenden Problemen führen - mit deutlichen Auswirkungen auf die Lebensqualität des Betroffenen. Hier stellt nicht selten – so Prof. Kruschewski - die Anlage eines Stomas (künstlicher Darmausgang) die medizinisch bessere und gleichzeitig für den Patienten günstigere Alternative dar.
Prof. Kruschewski fasst zusammen: Die Grenzen der Chirurgie im Alter setzt nicht das chronologische, sondern das „biologische“ Alter eines Menschen, d. h. seine gesundheitliche Gesamtverfassung und Belastbarkeit. Diese richtig einzuschätzen und die (Tumor-)Operation entsprechend „maßgeschneidert“ auf den Patienten abzustimmen, bedeutet die eigentliche Herausforderung und Kunst in der operativen (Tumor-)Therapie betagter Menschen.
Auch in diesem Bereich der Krebstherapien geht die Entwicklung also hin zur Individualisierung; „weniger“ kann hier unter Umständen „mehr“ sein.
Ruediger
20/09/2016 bei 15:44
Es ist wie in vielen anderen Bereichen auch.
Nicht alles was machbar ist macht auch Sinn.