Solingen/ „Das erste Rezeptheft mit vielen Informationen zu den Vorteilen regionaler Produkte hat man uns förmlich aus den Händen gerissen“, erinnert sich Julia Ogiermann. Die Umweltberaterin der Verbraucherzentrale Solingen koordiniert die Aktivitäten der AG Konsum & Ernährung mit ehrenamtlich tätigen Menschen. Daraufhin hat die Stadt gleich zwei Mal nachgedruckt. Rund 1500 erste Rezepthefte hat die AG Konsum & Ernährung der Klima-Allianz der Stadt verteilt.
Foto: v.l.n.r.: Bernhard Erkelenz, Umweltberaterin Julia Ogiermann, Jutta Hohmann-Leddin
„Täglich können wir beim Essen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten: Die Produktion von Fleisch, Wurst und anderen tierischen Lebensmitteln wie Milchprodukte oder Eier ist energieaufwendig und klimabelastend. In Durchschnitt sind sieben Kalorien in Form pflanzlicher Futtermittel notwendig, um eine Kalorie tierischer Lebensmittel zu erzeugen“, erklärt Ogiermann zur Relevanz eines Rezeptheftes.
Jetzt hat sich die AG weitere Gedanken gemacht und ein zweites Rezeptheft erstellt. Darin geht es um den Schwerpunkt vegetarische und vegane Ernährung – aber weiterhin mit möglichst vielen regionalen oder fair gehandelten Produkten auf den Zutatenlisten. „Die Resonanz beim Garten- und Blumentag im Botanischen Garten hat uns Recht gegeben“, erzählt Hans Schaaf zur Entstehungsgeschichte. An einem Stand hat er hier als ehrenamtliches AG-Mitglied bereits mehrere Male über den Zusammenhang von Klimaschutz und Verwenden regionaler Produkte informiert. Ältere wie jüngere Menschen berichteten dabei, dass sie auch vegetarisch oder vegan kochen, also weniger tierische Produkte verwenden. Das brachte die AG auf die Idee, ein zweites Rezeptheft mit genau diesem Schwerpunkt zu erstellen.
Die Gerichte reichen von Suppe über Salat bis zum Dessert. Dazu gibt es Informationen zu vegetarischer und veganer Ernährung und Klimaschutz, Joachim Hiller vom Verein „Vegan in Solingen“ hat ein Statement beigesteuert, und natürlich findet man auch wieder die Kalender zur Saison von Obst und Gemüse.
Das kostenlose Rezeptheft ist erhältlich in den Bürgerbüros, in der Stadtbibliothek und in der Verbraucherzentrale. „Ich habe am zweiten Rezeptheft mitgearbeitet, weil Klimaschutz und weltweite Nahrungsgerechtigkeit auch von der Art und Weise abhängen, wie wir uns im Bergischen ernähren: möglichst mit regionalen und saisonalen Zutaten, am besten kontrolliert biologisch angebaut, fair produziert beziehungsweise gehandelt, vegetarisch oder vegan.“ So fasst AG-Mitglied Bernhard Erkelenz das Credo zusammen, nach dem der Ehrenamtliche auch selbst lebt.