Solingen/ Verregnete Ferientage sind traurig. Verregnete Ferientage krank in einem Klinikbett zu verbringen, schmerzt umso mehr. Wenn Mitschüler und Freunde verreisen, sehnen sich die kleinen Patienten im Kinderzentrum des Städtischen Klinikums nach Abwechslung.
Foto: Karin Morawietz
Und so werden die Mittwochslesungen mit dem Solinger Reisejournalisten und Buchautor Rolf Nöckel Woche für Woche mit Freude erwartet. Das Motto des früheren Redakteurs der Westdeutschen Zeitung lautet: „Was zählt, ist die Begegnung von Mensch zu Mensch“. Was er als Resümee von vielen Reisen gezogen hat, überträgt der 63Jährige nun auf die eineinhalb Stunden, die er zusammen mit der Erzieherin Ulrike Deutschendorf wöchentlich an den Betten der kleinen Patienten verbringt.
Rolf Nöckel nimmt sich Zeit für jedes Kind, das eine Geschichte hören möchte. Von Zimmer zu Zimmer und von Bett zu Bett hat der passionierte Leser und Schreiber die verschiedensten Texte parat. Mal wird es spannend, mal tauchen die Helden in die Vergangenheit auf. Auch Themen, die schon mal auf dem Schulhof vorkommen, werden aufgegriffen und anhand guter Jugendliteratur lebhaft vorgetragen. „Rolf Nöckel nimmt die Kinder buchstäblich auf eine Reise mit“, freut sich Ulrike Deutschendorf. Nach dem Vorlesen stellen sich oft Fragen, die dann gemeinsam beantwortet werden. Begegnungen, die zum Nachdenken anregen – der renommierte Journalist bleibt sich auch in seiner verschenkten freien Zeit treu.