Botanischer Garten Solingen: Frische Ananas zu schwungvollem Jazz

Solingen/ von Martina Hörle - Nach einem kurzen Gewitter eine halbe Stunde vor Beginn des Ananasfestes zeigte der Wettergott ein Einsehen. Und so konnte am heutigen Sonntag das 10. Ananasfest im Botanischen Garten bei Sonnenschein starten.

Das 10. Ananasfest war auch dieses Jahr wieder gut besucht. Der Wettergott schickte nach einem kurzen Gewitter viel Sonne. Die Besucher erfreuten sich an frischer Ananas und spritziger Musik.

„Die erste Veranstaltung war ein reines Jazzkonzert“, erinnert sich Matthias Nitsche, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Botanischer Garten Solingen. „Dann übernahmen die Stadtwerke Solingen das Sponsoring für das Bromelienhaus. Die Bromelienperle, ein Getränk aus städtischem Wasser und Ananas mit anderen Obstsorten kombiniert, sollte die gute Qualität des Wassers zeigen. Daraus entstand das Ananasfest, mittlerweile eines unserer ältesten Veranstaltungen.“

Die beliebte Frucht gibt es als erfrischende Bowle. Sibylle Schmitz schenkt ein Glas nach dem anderen ein. „Im vorigen Jahr sind fünf unserer Bowlegefäße geleert worden.“ Immerhin fasst ein Gefäß 5 Liter. Zwei Zelte weiter schneidet Familie Juckel (Vater, Mutter, Tochter) Ananas am laufenden Band. Die süßen Stücke können im Becher gleich verzehrt oder mitgenommen werden.

Sibylle Schmitz schenkt den Besuchern Bowle mit frischen Ananasstücken ein.

Dazu unterhalten die Musiker der Magnolia Jazzband die Besucher mit schwungvoller Jazzmusik. Die Haus- und Hofmusiker des Botanischen Gartens spielen seit 2000 gemeinsam und sind seit dem ersten Ananasfest jedes Jahr dabei.

„Die Band besteht derzeit aus Trompete, Posaune, Saxophon, Schlagzeug, Gitarre und Kontrabass“, berichtet Gerd Menton. „Dazu haben wir eine Sängerin.“ Menton spielt seit über 60 Jahren. Sein Kontrabass ist mittlerweile 56 Jahre alt.

Bei Familie Juckel gibt es Ananasbecher. Große Becher mit frischen Ananasstücken zum Sofortverzehr oder auch zum Mitnehmen. Auch Rezepte für leckere Smoothies kann man am Stand bekommen.

Während sich die Besucher im Freien an Sonne und Musik erfreuen, führt Margarete Hammen Interessenten durch das Bromelienhaus. Sie vertritt heute ihren Mann. Dr. Hans-Werner Hammen ist Naturwissenschaftler. Seit 40 Jahren befasst er sich mit Bromelien.

Margarete Hammen hat als Kind die Kakteen ihrer Mutter bewundert und wurde später Mitglied der deutschen Kakteengesellschaft. Bei einer Veranstaltung, an der beide teilnahmen, entdeckte ihr Mann Tillandsien.

Seit der Zeit sind Bromeliengewächse seine große Leidenschaft. Lachend erzählt Margarete Hammen: „Dafür musste ich die Hälfte meines Kakteen-Treibhauses abgeben.“

Margarete Hammen führt die Besucher durch das Bromelienhaus und gibt Informationen und Tipps zu Haltung und Pflege. / Fotos (4): M. Hörle

Das Bromelienhaus beherbergt die größte Bromeliensammlung Nordrhein-Westfalens. Eine Vielzahl grüner und blühender Pflanzen in den schönsten Farben strahlt dem Besucher entgegen. Die zahlreichen verschiedenen Spielarten dieser Spezies nehmen kein Ende. „Nur die bekannteste Variante, die Ananas, wächst hierzulande nicht so richtig“, meint Margarete Hammen.

Und dann verrät sie: „Meine Lieblingsblume ist eigentlich gar keine Bromelie.“ Die Rose of Bayahibe, die dominikanische Nationalblume, hat es ihr angetan. Die steht ebenfalls im Bromelienhaus und hat gerade Besuch vom australischen Marienkäfer, dem besten Mittel gegen Wollläuse. (mh)

Fotos der Galerie: Martina Hörle

Erstellt von am 03.07.2016.