Solingen: Schlaganfall - „Stroke-Unit“ der Lukas-Klinik rüstet auf

Solingen/ Die „Stroke-Unit“ der Lukas-Klinik rüstet auf. Anfang des Jahres hatte die Spezialabteilung für Schlaganfallpatienten noch fünf Betten. Seit Juni sind es bereits acht. Ab September soll die Station eine Kapazität von zwölf Betten vorhalten.

Visite auf der "Stroke-Unit" in der Lukas-Klinik: v.li. David Schott, Pflegerische Leitung Intensivstation, Assistenzärztin Elisa Baron, Oberarzt Hendrick Schapernack, Logopädin Celine Malchow, Ergotherapeut Andreas Knick und Chefarzt Prof. Dr. Marcel Nihé

Visite auf der „Stroke-Unit“ in der Lukas-Klinik: v.li. David Schott, Pflegerische Leitung Intensivstation, Assistenzärztin Elisa Baron, Oberarzt Hendrik Scharpenack, Logopädin Celine Malchow, Ergotherapeut Andreas Knick und Chefarzt Prof. Dr. Marcel Dihné

Für Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, ist die Ohligser Lukas-Klinik spätestens seit 2009 die Anlaufstelle Nummer Eins. Denn damals ließ sich die Klinik erstmals zu einem Schlaganfallzentrum zertifizieren. Noch Anfang des Jahres gab es für Schlaganfallpatienten in der „Stroke-Unit“ der Lukas-Klinik fünf Betten. Diese wurden Anfang Juni auf acht aufgestockt.

Nach einer neuerlichen Zertifizierung kam man zum Ergebnis, dass auch das nicht mehr genüge. Ab September sollen in der Klinik an der Schwanenstraße zwölf Patienten stationär versorgt werden können. Ein Forderung, die das Land im Rahmen des Krankenhausbedarfsplanes ebenfalls so ausformuliert. „Apparativ ist das zum Glück nicht das Riesenthema“, erklärt Krankenhausdirektor Joannes Wecker.

Vor allem räumlich musste man sich an der Schwanenstraße etwas einfallen lassen, um die weiteren Stationsplätze möglichst sinnführend einrichten zu können. Das sei inzwischen gelungen. Derzeit würden noch Apparate und Ausrüstung beschafft. Zweites Problem: das Personal. „Die Ausdehnung der Bettenkapazität lässt sich nicht personalneutral umsetzen“, so Wecker weiter. Analog zu mehr Betten muss auch mehr Pflegepersonal eingestellt werden.

Prof. Dr. Marcel Dihné ist Chefarzt der Neurologie in der Lukas-Klinik. Er sieht in der Vergrößerung der "Stroke-Unit" des Hauses ein Mehr an Qualität in der Behandlung für seine Patienten / Fotos (2): B. Glumm

Prof. Dr. Marcel Dihné ist Chefarzt der Neurologie in der Lukas-Klinik. Er sieht in der Vergrößerung der „Stroke-Unit“ des Hauses einen weiteren Fortschritt in Sachen Qualität in der Behandlung für seine Patienten / Fotos (2): B. Glumm

Gebraucht werden hier examinierte Pflegekräfte. Konnte man den Bedarf für die zwischenzeitliche Aufstockung auf acht Betten noch teilweise aus dem Personal der Normal-Stationen rekrutieren, sei dies für die Erweiterung ab September nicht mehr so einfach möglich. Zumal es ohnehin schwierig sei, adäquates Personal zu finden. Dieses werde vor dem Einsatz auf der „Stroke-Unit“ speziell geschult.

Aus medizinischer Sicht ist die ausgebaute „Stroke-Unit“ für die Lukas-Klinik ein großer Schritt nach vorne. „Wir können die Patienten jetzt länger auf der Schlaganfall-Station behalten“, macht Prof. Dr. Marcel Dihné, Chefarzt der Neurologie, deutlich.

Eine längere Verweildauer gibt den Medizinern die Möglichkeit, intensiver nach der Ursache des Schlaganfalls zu suchen und eine noch bessere therapeutische Maßnahme zu ergreifen. Dazu gehört unter anderem auch die Ergotherapie, die Schlaganfallpatienten passgenau und maßgeschneidert helfen soll.

Dazu beitragen soll aber auch das Unternehmen „Radprax“, das in der Lukas-Klinik als externer Dienstleister ein breites radiologisches Diagnostikprogramm anbietet. „Die Behandlung wird besser, die Patienten profitieren“, verspricht Prof. Dr. Marcel Dihné.

Etwa 175 Quadratmeter in mehreren Räumen richtet Technik-Chef Torsten Kanitz derzeit her. Rund 30.000 Euro werden pro neuem stationären Platz allein an Materialkosten anfallen. Im vergangenen Jahr wurden über 1.300 Patienten mit akutem Schlaganfall oder Vorstufen (TIA) in der Lukas-Klinik behandelt. (bgl)

Erstellt von am 30.06.2016.

Ein Kommentar Solingen: Schlaganfall - „Stroke-Unit“ der Lukas-Klinik rüstet auf

  1. Prof.Dr.med.K.Meinen

    04/07/2016 bei 14:53

    Auf diesem Wege möchte ich Herrn Kollegen Prof.Dihne´und seinem Team ganz herzlich zu dieser Anerkennung und damit der damit verbundenen Ausdehnung der Strake-Kapazität gratulieren.
    Als langjähriger Chefarzt in der St.Lukas Klinik freut es mich besonders, dass konsequente Leistung auf höchstem Niveau dieses Ergebnis gebracht hat.