Solingen: Kooperation soll Eltern zurück in den Arbeitsmarkt helfen

Solingen/ Das Kommunale Jobcenter, die Agentur für Arbeit und der Stadtdienst Jugend werden unter dem Label „Neue Wege NRW“ künftig enger zusammenarbeiten, wenn es um den beruflichen (Wieder-)Einstieg nach der Familienphase geht, was auch in Solingen überwiegend Frauen betrifft. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt unterzeichnet.

Unterzeichneten am Mittwoch eine Kooperationsvereinbarung: v.li. Peter Eberhard, Leiter des Stadtdienstes Jugend, Johannes Vogel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit und Mike Häusgen, Leiter des Jobcenters / Foto: B. Glumm

Vor allem alleinerziehende Frauen hätten häufig Schwierigkeiten, nach ihrer Elternzeit einen Weg zurück auf den Arbeitsmarkt zu finden. Oftmals fehle vollkommen die Orientierung, was nicht selten in einer bremsenden Resignation resultieren würde. „Wir gehen niederschwellig auf die Frauen zu. Was bringen sie mit und was könnten die nächsten Schritte sein“, erklärt Sandra Soppe, Beauftrage für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Stadt Solingen.

In den sechs Familienzentren in Solingen werden im Rahmen des Transferprojektes „Neue Wege NRW“ bereits seit einiger Zeit Angebote wie beispielsweise das „Elterncafé“ realisiert. Um vor allem alleinerziehenden Mütter den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern, haben am Mittwoch das Kommunale Jobcenter, die Agentur für Arbeit und der Stadtdienst Jugend eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Diese soll auch in Zukunft unter dem Label „Neue Wege NRW“ fortgesetzt und entwickelt werden. „Es ist uns ein Anliegen, dieses Projekt weiterzuführen. Es geht darum, vernetzt zu denken und vernetzt zu arbeiten“, betont Mike Häusgen, Leiter des Jobcenters.

In Solingen hat das Jobcenter derzeit rund 1.600 alleinerziehende Frau registriert. Weitere 100 betreut die Agentur für Arbeit. „So unterstützen wir die Frauen auf ihrem Weg. Diese Kooperation können wir auf dem Arbeitsmarkt sehr gut gebrauchen“, freut sich auch Johannes Vogel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit.

Das Programm versteht sich in allererster Linie als Hilfe zur Selbsthilfe. Den Frauen sollen ihre Stärken aufgezeigt und Blockaden abgebaut werden. Außerdem sollen Hilfestellungen bei Bewerbungen gegeben werden. Die Kooperationspartner sollen eng miteinander vernetzt werden, um den Hilfesuchenden eine möglichst schnelle und effektive Unterstützung zu ermöglichen.

Parallel dazu bieten die Familienzentrum ein Betreuungsangebot für die Kinder an. „Zuletzt hatten wir besipielsweise eine Frau, die vier Sprachen spricht, von sich aber behauptet, dass sie nichts könne“, erinnert sich Birgit Kropf, Beauftrage für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit.

Bei Fällen wie diesen will die Kooperation helfen, Fördermöglichkeiten aufzeigen und beispielsweise die Motivation und die damit verbundenen Aktivitäten mit dem Ziel des beruflichen Wiedereinstiegs zu erhöhen.

Selbstverständlich würde sich dieses Angebot auch an alleinerziehende Männer richten. Viele der hilfesuchenden Frauen hätten einen Migrationshintergrund. (bgl)

Link: Familienzentren in Solingen

Erstellt von am 16.06.2016.

Ein Kommentar Solingen: Kooperation soll Eltern zurück in den Arbeitsmarkt helfen

  1. A Brodersen

    17/06/2016 bei 15:26

    Solche Vorhaben sind ja ganz niedlich, bewegen sich aber im Sumpf eines Mikrokosmos‘. Eine solche Initiative suggeriert den Glauben, das Alleinerziehende selbst schuld sind an mangelnder Teilhabe in der Wirtschaft und sich „nur ein bisschen mehr anstrengen“ und „Blockaden auflösen“ müssten. Ein Blick auf die Statistiken könnte helfen, die tatsächlichen Ursachen herauszufinden.