Klinikum Solingen: Sparsamer Umgang mit der humanen „Ressource“ Blut

Solingen/ Immer weniger Menschen spenden Blut. Gleichzeitig steigt aber der Bedarf an Blutkonserven in den Krankenhäusern. Um diesem Problem zu begegnen, organisiert sich das Städtische Klinikum im Rahmen des „Patient Blood Management“ neu.

Klinikum-Chefin Barbara Matthies gemeinsam mit ihren Chefärzten Prof. Dr. Thomas Standl (li.) und Prof. Dr. Sascha Flohé

Klinikum-Chefin Barbara Matthies mit ihren Chefärzten Prof. Dr. Thomas Standl (li.) und Prof. Dr. Sascha Flohé. Sie setzen sich für ein „Patient Blood Management“ ein, mittels dessen im Klinikum der Verbrauch von Blutkonserven reduziert werden soll

Blut ist eine humane Ressource, die endlich ist. „Und es ist eine Ressource, mit der wir verantwortungsbewusst umzugehen haben“, sagt Prof. Dr. Thomas Standl. Der Chefarzt der Anästhesie im Klinikum ist sich der demografischen Entwicklung in Deutschland sehr wohl bewusst.

Und auch der Probleme, die diese mit sich bringt. Denn immer mehr Menschen werden älter und bedürfen einer operativen Behandlung in den Krankenhäusern. Gleichzeitig sinkt die Zahl derer, die Blut spenden wollen - oder können.

Bei operativen Eingriffen müssen die Mediziner auf Blutkonserven zurückgreifen. Zumindest bei den längerfristig planbaren Eingriffen wollen die Verantwortlichen im Klinikum im Rahmen eines „Patient Blood Management“ den Verbrauch der „humanen Ressource“ so gering wie möglich halten.

Ist bei einem Patienten beispielsweise der Hämoglobinwert niedrig, kann man diesen mittels einer mehrwöchigen Gabe von Eisenpräparaten wieder in den Normbereich bringen. Hämoglobin (Hb) ist die sauerstoffbindende Komponente der roten Blutkörperchen.

Prof. Dr. Sasche Flohé ist Chefarzt der Unfall- und Handchirurgie im Klinikum. Er betont den sorgsamen Umgang mit der humanen "Ressource" Blut / Fotos (2): B. Glumm

Prof. Dr. Sascha Flohé ist Chefarzt der Unfall- und Handchirurgie im Klinikum. Er betont den sorgsamen Umgang mit der humanen „Ressource“ Blut / Fotos (2): B. Glumm

Ist der Hb-Wert am Tag der Operation normal, sinkt der Bedarf an Konservenblut. Die Mediziner müssen das jedoch von Fall zu Fall abwägen. „Der Patient darf selbstverständlich nicht blutarm in die OP gehen“, macht Prof. Dr. Sascha Flohé deutlich. Der Chefarzt der Unfall- und Handchirurgie im Klinikum betont zudem die ergänzenden und interdisziplinären Maßnahmen im Haus, um Blut zu „sparen“.

So achte man unlängst darauf, Patienten im Rahmen der Diagnosestellung und auch der Behandlung nur so viel Blut abzunehmen, wie es auch unbedingt nötig ist. „Zudem versuchen wir bei den operativen Eingriffen Blutverluste so gering wie möglich zu halten“, betont Sascha Flohé.

Häufig verlaufen bestimmte Eingriffe relativ „unblutig“. Bei Operationen mit größeren Blutverlusten, stützt sich das Klinikum bereits seit geraumer Zeit auf ein Verfahren, mittels dessen das Blut aufgefangen, aufbereitet und wieder zum Patienten geführt wird.

„Es sind auch viele einfache Dinge, die man konzentriert in einem Management zum Einsatz bringt“, verdeutlicht Klinikum-Chefin Barbara Matthies. Ziel aller Verantwortlichen im Klinikum sei es, das Blut dort zu belassen, wo es hingehöre: Nämlich im Körper des Patienten. (bgl)

Erstellt von am 04.05.2016.

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