Die TT-Spieler des RBS Solingen gewannen bei der Deutschen Mannschafts-Meisterschaft den 11. Titel in Folge. Nach 4 klaren Siegen in der Vorrunde gegen TSV Thiede, BSV München 2, BSG Neumünster mit jeweils 6:0 Punkten und VSG Gelsenkirchen mit 6:2 Punkten trafen wir im Halbfinale auf die TTG Büßfeld,ein Verein, der durch seine hervorragende Jugendarbeit in den letzten Jahren viele junge Spieler an die Spitze des TT-Behindertensports herangeführt hat. Nach oftmals sehr knappen Spielen gegen TTG Büßfeld erreichten wir mit 6:2 Punkten das Endspiel und sicherten damit zumindest den zweiten Platz bei der Deutschen Meisterschaft.
Wie erwartet setzte sich Borussia Düsseldorf, die im ersten Spiel in der Vorrunde ohne Wollmert antreten musste und gleich eine Niederlage gegen Berlin-Reinickendorf kassierte, trotzdem in der Parallelgruppe als Erster in ihrer Vorrunde durch. Auch das Halbfinale gegen den TSV Thiede (Salzgitter), die in unserer Vorrunde den zweiten Platz belegten, gewannen sie mit 6:3 Punkten recht sicher.
Damit kam es zu dem allseits vorausgesagten Endspiel gegen Borussia Düsseldorf. Eine Paarung, die nicht ohne Brisanz war, spielt doch dort seit der neuen Saison unser Ehrenmitglied Jochen Wollmert an Platte 2. Anders als bei den NRW-Meisterschaftsspielen, bei denen wir mit 6:1 Punkten gewannen, traten beide Mannschaften diesmal in Bestbesetzung an. RBS Solingen spielte in der Aufstellung Jan Brinkmann, Andreas Nau, Andre Kritzmann, Thomas Rau und Christian Upmann. In den Doppeln spielten die seit Jahren erfolgreichen Andreas Nau und Meinolf Mast als Doppel 1 und erstmals Jan Brinkmann mit Thomas Rau als Doppel 2.
Nach den Eingangsdoppeln (Brinkmann/Rau - Pagnotta/Scholzen 0:1) und Nau/Mast - Altrogge/Mewes 1:0) stand es 1:1. In den ersten Einzelspielen im oberen Paarkreuz gewannen Brinkmann gegen Wollmert 3:0 und Nau gegen Pagnotta 3:1 und sorgten damit für eine 3:1 Führung. Im unteren Paarkreuz gewann Kritzmann gegen Gresens 3:2 und Rau verlor gegen Altrogge mit 2:3 zum Zwischenstand von 4:2. Im oberen Paarkreuz gewann auch Nau gegen Wollmert (3:0) und Brinkmann musste Pagnotta (0:3) gratulieren. Zwischenstand: 5:3. Bei diesem Spielstand wurde mir mitgeteilt, dass wir aufgrund der Satzgewinne bei einem Unentschieden die Nase vorn haben werden. In den beiden letzten Einzeln im unteren Paarkreuz sollte trotzdem noch ein Punkt her, um nicht bei einem Unentschieden auf das Satzverhältnis angewiesen sein zu müssen. Nachdem Kritzmann gegen Altrogge verlor (2:3) und Rau gegen Gresens (3:2) gewann, stand das Endergebnis mit 6:4 Punkten fest und der RBS Solingen wieder Deutscher Mannschafts-Meister 2015.
Ein Sieg, der schwer erkämpft wurde und zeigt, dass in Borussia Düsseldorf ein ernsthafter Konkurrent entstanden ist. Eine elfmalige Titelverteidigung bei Deutschen Mannschafts-Meisterschaften ist im Sport wohl einmalig und wäre einer besonderen Würdigung durch die Stadt Solingen wert. Wenn Vereine wie die Alligators nach zwei Deutschen Meisterschaften und der WMTV nach einmaligem Titelgewinn zu Ehrungen wie Eintragungen ins Goldene Buch eingeladen werden und der RBS Solingen nicht, dann ist das nicht zu verstehen und eine Diskriminierung des Behindertensports durch die Stadtspitze in Solingen. Aus uns unverständlichen Gründen hat die CDU mit ihrem Oberbürgermeister Feith und dem SSB beschlossen, die herausragenden Erfolge des RBS Solingen im Behindertensport zu ignorieren. Für alle Menschen mit Behinderung ist das ein deutliches Armutszeugnis der Politik.
Mit 3 Meisterschaftsspielen in der Vorrunde am Freitag und 4 Meisterschaftsspielen am zweiten Tag mit insgesamt 44 Einzel/Doppel-Spielen wurden die Spieler an ihre physische Leistungsgrenze gebracht. Das wird Spielern nicht einmal im Regel- (nichtbehinderten-) sport zugemutet.