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Von Worthülsen und intellektuellem Vakuum

Peter Nied

Peter Nied

Solingen/ Wir befinden uns wieder im Ausnahmezustand, die Himmelsrichtungen haben keinen Bestand mehr und auf einmal scheint alles möglich. Die einen blähen sich auf, die anderen machen sich dünn. Kurz gesagt wir stehen vor einer Wahl.

Ein Istzustand, wo jeder allen viel verspricht, ohne es halten zu können oder zu wollen.

Sie versprechen uns das Blaue vom Himmel ohne rot zu werden und Pfefferminztee ohne Rezept. Sie gehen für uns durch dick und dünn und einen Tag vor der Wahl auf Wunsch übers Wasser. Sie holen uns die Kohlen aus dem Feuer.

Sie setzen sich für weniger Steuern ein und neue Arbeitsplätze für Liftboys über 50 Jahre. Sie halten uns für dumm aber auch warm für schlechte Zeiten. Sie zeigen uns wie man mit Klöppelkursen die Freizeit sinnvoll gestaltet. Sie versprechen uns mehr Sicherheit im Stadtteil. Sie haben Wahlgeschenke, wie Bachblüten-Tee oder Gutscheine für eine Dauerwelle.
Sie bieten Hartz 4 Empfängern Schaufenster gucken auf der Kö und Zahnersatz im Selbstbaukästchen.

Sie werfen ihre Reputationen über Bord. Sie sind Politiker mitten im Wahlkampf.

Einige wollen sogar wieder Autobahnen bauen… .

Geschrieben von am 15.05.2014.

3 Kommentare Von Worthülsen und intellektuellem Vakuum

  1. Hök W.

    15/05/2014 bei 15:12

    Genau den Nagel auf dem Kopf getroffen !! So sind Sie die Herrn Politiker ! und weiter gesagt ! nach mir die Sündflut !

  2. Reinhard Burski

    15/05/2014 bei 15:55

    Lieber Herr Nied, vielen Dank für ihren treffenden Kommentar über uns Politiker im Wahlkampf. Ich habe ihn mit großem Vergnügen gelesen. Leider liegt es weder in meiner Macht noch in meiner körperlichen Kraft, Autobahnen zu bauen. Hier bitte ich um Ihr Verständnis. Andererseits bedanke ich mich herzlich für die tolle Idee mit dem Bachblüten-Tee. Kann ich mich doch nun noch einmal mit voller Kraft in die letzte Wahlkampfwoche werfen. In Erwartung weiterer Glossen verbleibe ich

    mit herzlichen Grüßen

    Reinhard Burski
    Bezirksvertreter Gräfrath für die BfS

  3. Nicole Molinari

    15/05/2014 bei 16:40

    Da ist schon was dran - und daher plädiere ich nach wie vor: man sollte in den 5 (oder zur ZEit 6) Jahren der Ratsarbeit so gut entscheiden und aggieren, dass ein Wahlkampf überflüssig wird. Man sollte seinen Wahlkreis pflegen und die dortigen Belange wahrnehmen, man sollte politische Standpunkte gestalten und sich deutlich positionieren.
    Dann sind Kugelschreiber, Gummibärchen, Bachblüten und Autobahnen Nebensache. Dann sieht der Wahlkampf so aus, dass man erinnert zur Wahl zu gehen und fertig!