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Mein Nachbar der Köhler

Prost

Prost

Demokratische Instrumente, wie der Protest, Widerstand und Bürgerbegehren sind ein hohes Gut unserer Gesellschaft. Nicht nur in Solingen ist jedoch der absolute Trend der Nein-Sager spürbar und in vielen Entscheidungen negativ behaftet. Letzteres aus Sicht der Ja-Sager.

Nehmen wir aktuell die Umgestaltung der Solinger Nordstadt. Eine verkehrstechnische Maßnahme.

Die erste Erwähnung unseres Gebietes liegt im Jahre 1067. Die Grafen von Berg nahmen Mitte des 12. Jahrhunderts mit ihrem Schloß eine Baumaßnahme in Angriff. In den Jahren 1492 und 1614 brannte es in Solingen ganz gewaltig. Danach baute man die Stadt wieder auf. Neu gebaut wurde auch nach den Zerstörungen des 30. Jährigen Krieges und weiterer Bausubstanz zerstörenden Scharmützel. Nach der Zerstörung von 1944 wurde die ganze Innenstadt vollkommen neu aufgebaut.

Das Pro und Contra um die Gestaltung der Nordstadt hat natürlich was. Gute und weniger gute Argumente stehen im Raum. Ich frage mich nur die ganze Zeit, was wären wir Solinger, wenn unsere Vorfahren zu jeder Baumaßnahme nein gesagt hätten?

Dann wär wohl mein Nachbar Köhler, es gäbe keine Nordstadt, keine Ampeln, keine kackenden Tauben und Glockenspiele an denen sich sensible Nachbarn hochziehen.

Wir hätten verdammt viel Wald, weniger Gutmenschen und absolut keinen Stau. Wir wären eine kleine Hand von Weltverbesserern ohne jegliche Infrastruktur und Vegetarier hätten wir auch nicht.

Wir wären Jäger und Sammler, die aus der Höhle kommen.

Na denn Prost.

Geschrieben von am 08.03.2014.