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Solingen: DRK gründet Integrations- unternehmen

Solingen/ Am 1. Januar 2014 gründet der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes in Solingen das Integrationsunternehmen DRK MOBIL: einen Fahrdienst für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, welcher von Schwerbehinderten unterstützt wird.

Das Integrationsunternehmens DRK MOBIL bietet Menschen nach einer schweren Erkrankung bzw. Menschen mit Sinneseinschränkungen, mentalen Einschränkungen, dauerhaften psychischen Erkrankungen oder Rollstuhlfahrern die Möglichkeit, unterschiedliche Arbeitsangebote im Bereich der Fahr- und Transporttätigkeit auszuüben und sich im sozialen Bereich zu engagieren.

“Die Gründung des Integrationsunternehmens DRK MOBIL ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Integration von Menschen mit Handycaps”, erklärt Jan Welzel, Geschäftsführer des Kreisverbandes Solingen. “Auf dem Arbeitsmarkt befinden sich genügend motivierte Menschen, die aufgrund ihrer jeweiligen Behinderung keine Arbeit finden. Diesen Menschen möchten wir bessere Arbeits- und Lebensbedingungen bieten und ihnen eine normale Teilhabe am Alltag ermöglichen.”

Im Gegensatz zu einem normalen Unternehmen, in denen es eine gesetzliche Schwerbehindertenquote geben muss, werden in einem Integrationsunternehmen über 40% der Vollzeitstellen mit Menschen mit Behinderungen besetzt. Die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen werden aus den Mitteln der Bereiche der Eingliederungshilfe, der Kranken- und Rentenkassen finanziert. Auch diese Mitarbeiter sind mobil und können den Fahrgästen die nötige Hilfe leisten.

Die Kunden des DRK MOBIL sind Senioren, Kranke sowie behinderte Menschen, die dauerhaft oder zeitweilig nicht mobil sind. Je nach Bedarf ist eine Betreuung vor, während und auch nach der Fahrt möglich. So werden auch Treppen oder Bordsteinkanten vor und nach der Fahrt nicht zum Hindernis. Die Anlässe für Fahrten sind vielseitig: Ob Arzt-, Kranken- und Dialysefahrten, Kur- und Rehabilitationsfahrten oder Fahrten zum Arbeitsplatz, zur Schule oder zum Kindergarten, das Angebot ist groß und wird in den meisten Fällen von den sozialen Kassen erstattet. Sollte die Kasse den Fahrtpreis nicht übernehmen, erstellt das DRK MOBIL, nach genauer Prüfung anderer Möglichkeiten, ein individuelles Angebot.

Ziel des Kreisverbands Solingen, der als Arbeitgeber selbst Menschen mit Behinderung beschäftigt, ist, mit dem Integrationsunternehmen ein gesellschaftspolitisch wichtiges Signal zu setzen, Menschen mit Behinderung auch als gleichberechtigte Kolleginnen und Kollegen zu beschäftigen. “Das Integrationsunternehmen ist für uns ein Start, denn wir möchten noch mehr tun. Für die Zukunft wollen wir weitere Angebote für Menschen mit Behinderung, wie beispielweise betreute Wochenend- Ausflüge anbieten”, so Welzel.

Als Vorbereitung auf die Arbeit als Fahrdiensthelfer hat der Kreisverband Solingen bereits im Oktober zusammen mit der Solinger Gesellschaft für Rehabilitations- und Integrationsmanagement mbH eine Qualifizierungsmaßnahme durchgeführt. Während der 10-wöchigen Maßnahme wurden die Teilnehmer unter anderem mit den Themen Erste Hilfe, Hygiene, Kommunikation mit Menschen, Bewegungstechniken für Rollstühle sowie rechtliche Grundlagen vertraut gemacht. Gefördert wurde die Qualifizierungsmaßnahme über die aktion5 des Landschaftsverbandes Rheinland.

Geschrieben von am 20.12.2013.

Ein Kommentar Solingen: DRK gründet Integrations- unternehmen

  1. Kurt B.

    20/12/2013 bei 16:41

    Der Artikel ist ja toll geschrieben. Aber leider völlig an der Realität vorbei. Das DRK Solingen will sich zu einem Vorzeigeunternehmen machen, wie lächerlich. Anstatt erstmal dafür zu Sorgen, dass die Mitarbeiter/innen des Rettungsdienstes vernünftig bezahlt werden, versucht man nun, mit behinderten Mitarbeitern Kasse zu machen. Fragen Sie den Herrn Welzel doch mal, wieviel Stundenlohn er seinen “Mitarbeitern mit Handycap” bezahlt. Darauf werden Sie keine Antwort bekommen. Warum wohl ? Müsste man sich aufgrund der niedrigen Summe schämen ? Ein Schelm der böses dabei denkt.
    Grundsätzlich ist es immer zu befürworten, wenn Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz finden. Im Fall des “Fahrdienstes” beim Roten Kreuz bin ich da allerdings sehr skeptisch. Ich zitiere den obigen Artikel: “Das Integrationsunternehmens DRK MOBIL bietet Menschen nach einer schweren Erkrankung bzw. Menschen mit Sinneseinschränkungen, mentalen Einschränkungen, dauerhaften psychischen Erkrankungen oder Rollstuhlfahrern die Möglichkeit, unterschiedliche Arbeitsangebote im Bereich der Fahr- und Transporttätigkeit auszuüben und sich im sozialen Bereich zu engagieren.”
    Meine Frage an den Rot-Kreuz Chef: Wie sollen Menschen mit den oben beschriebenen Einschränkungen anderen Menschen, die ebenfalls an körperlichen oder geistigen gebrechen leiden, eine adäquate Hilfestellung bieten ? Für eine Tätigkeit mit Menschen mit Behinderungen sind Fachausbildungen (!) notwendig und kein “10 Wochen Kurs”. Was soll in dieser kurzen Zeit denn vermittelt werden ? Ich persönlich glaube, dass das Rote Kreuz hier versucht, eine schlechte Kopie der Solinger Lebenshilfe zu werden. Der große Unterschied ist allerdings, dass bei der Lebenshilfe qualifiziertes und gut ausgebildetes Personal eingesetzt wird. Aber lassen wir uns mal überraschen was passiert, wenn bein Roten Kreuz der nächste Fahrgast “unter die Räder” kommt…