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Solingen: Selbsthilfegruppen stellten ihre Arbeit vor

Solingen/ Zahlreiche Selbsthilfegruppen stellten gestern im Foyer des städtischen Klinikums ihre Arbeit vor. Gerade die Zwischenzeit, von der Entlassung aus dem Krankenhaus, mit einer Diagnose, als auch die körperliche und seelische nachsorge haben sich die Gruppen auf die Fahne geschrieben.

Hartmut Rentmeister klärt über Schlaf_Apnoe auf

Für einige Aussteller war es das erste Mal, andere waren bereits von Anfang an dabei. Die Solingerin Diana Schmitz war mit ihrer onkologischen Kosmetik erstmalig auf dem Selbsthilfetag vertreten. „Für mich war es sehr erfolgreich, weil dieser Tag zwar wichtig ist, um die eigene Arbeit vorzustellen, sicher geht es aber auch um das Knüpfen von Netzwerken“, so die Kosmetikerin, die auch noch als Krankenschwester tätig ist. Viele Krebspatienten hätten das Problem, dass sie nicht alles an Kosmetika benutzen dürften, erklärt sie. „In manchen Produkten sind Duftstoffe und Parabene, die sich ungünstig auf die Heilung auswirken, da die Zelle durch die Chemotherapie anfällig für gute, aber auch für schädliche Stoffe ist“. Was bei einem normalen Menschen kein Problem darstellt, könne bei onkologischen Patienten ein riesiges Hindernis sein. Trotzdem, so Schmitz, müsse es den Betroffenen ermöglicht werden, ein menschenwürdiges Leben zu führen, dazu gehöre natürlich auch die Verwendung von Kosmetika.

Eine große Auswahl an verträglichen Kosmetika bot Diana Schmitz

Ein alter Hase auf dem Selbsthilfetag ist Hartmut Rentmeister, der sich dem Thema Schlaf-Apnoe angenommen hat. Über das Thema sie er gestolpert, als er vor 15 Jahren selbst Betroffener war und festgestellt hatte, dass es niemanden in seiner Umgebung gegeben hatte mit dem er über seine Erkrankung hätte reden können. „Leider ist das Thema Schlaf-Apnoe bei vielen noch nicht angekommen. Die Polizei schätzt, dass die meisten Unfälle, die auf Sekundenschlaf zurückzuführen sind, von Menschen verursacht werden die an Schlaf-Apnoe leiden“. Schlaf-Apnoe führe nach seinen Erkenntnissen zu zahlreichen Folgeerkrankungen, die zuerst therapiert würden, bevor das eigentliche Problem, die Schlaf-Apnoe, erkannt wird. Seine Aufgabe sieht Rentmeister vor allem in der Aufklärung und die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten.

Auch Michael Schlotzhauer von der Solinger Aidshilfe sieht seine Aufgabe in der Aufklärung vor einer Erkrankung die mittelbar tödlich verläuft. „Für uns war der Tag heute ein riesiger Erfolg, die Teilnahme hat sich sehr gelohnt“, so Schlotzhauer, der aber noch weiteren Handlungsbedarf sieht. So laufe die Schulprävention in Solingen sehr schlecht. Gerade vier Präventionsveranstaltungen habe er in diesem Jahr durchgeführt. Besonders erschreckend sei dabei der sorglose Umgang mit der Krankheit, die er in letzter Zeit vermehrt beobachtet. Nicht umsonst seien die Zahlen bei den Neuinfektionen erschreckend. „Als in den 80ér und 90ér Jahren die Menschen sichtbar an der Krankheit starben, war die Bevölkerung sensibilisiert. Heute beobachte ich Schüler die Sagen: „Es gibt doch eine Pille dagegen“, das macht mich betroffen“.

Geschrieben von am 17.11.2013.