Wo bleibt der Elternwille
Ein Kommentar von Carsten Stoffel
Es scheint so, als sei der Elternwille immer dann gefragt, wenn dies gerade als politisch opportun erscheint. Fakt ist jedoch, der Rat der Stadt Solingen hat, bar jeglicher Vernunft, zwei neue Schulen geschaffen, die zwar durch die ideologisch verbrämte Sichtweise der handelnden Politiker gewollt sind, die von der Mehrheit der Eltern allerdings abgelehnt werden. Nichts anderes drücken die Anmeldezahlen aus. Und wie wir ja alle wissen: die Mathematik lügt nicht, sie kann nicht lügen.
Rund 3 Millionen Euro kostet dieser Spaß. Hierbei sind die Kosten für Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen eines inklusiven Unterrichts noch nicht enthalten. Wer die betroffenen Gebäude kennt weiß, dass diese nicht mit einem Rollstuhl befahren werden können.
Eine Frau die all dies vorhergesehen hat, ist das CDU-Ratsmitglied Nicole Molinari. Fast gebetsmühlenartig behielt sie ihre Position bis zum Schluss bei und büßte dafür ihr Amt als schulpolitische Sprecherin ein. Bernd Krebs, der in genau dieser Frage gegen Frau Molinari gewettert hat, dürfte sich dabei wohl verzockt haben. Jetzt gegenzusteuern und Eltern, die Ihre Kinder nicht an die neuen Schulen schicken wollen, zu genau diesem Verhalten zu drängen, entspricht in keinster Weise dem Elternwillen.
Die Eltern haben mit den Füßen abgestimmt. Die Politik sollte nun beraten, ob es nicht sinnvoller wäre ein Schulkonzept vorzulegen welches aus einem Guss ist. Der Schuss aus der Hüfte hat sein Ziel jedenfalls verfehlt.
Was Bernd Krebs und seine CDU-Fraktion angeht: eine Entschuldigung bei Frau Molinari dürfte wohl das Mindeste sein. Besser wäre allerdings die vollständige Rehabilitation. Schließlich zeigt das Thema auch, dass Fachleute, die sich mit dem Thema auch auskennen, von enormer Wichtigkeit sind.