Anzeige

Von Rücken bis Juckreiz

Prost

Diese Beipackzettel bei Medikamenten können einen zur Verzweiflung bringen, ins Krankenhaus oder unter die Erde.

Jetzt glotze ich schon eine gute halbe Stunde auf das ekelhaft Kleingedruckte, und wage mir nicht vorzustellen, was alles auf mich zukommt, wenn ich diese kleinen roten Pillekes gegen meine Rückenschmerzen nehme.

Mit den Inhalten und Bestandteilen aller Angaben auf den Beipackzetteln könnte ich locker mein Auto polieren und alles Ungeziefer im Garten eliminieren. Die angegebenen Opfer der Testphasen belaufen sich auf die Personalstärke eines mittelständischen Unternehmens.

Fatal war, dass ich auch noch mit dem Bus in die Stadt musste. Von plötzlich einsetzender Übelkeit mit Erbrechen war da die Rede. Na gut, dem könnte ich mit den blauen Dragees entgegen wirken. Aber nee, hier bestand die Gefahr eines sexual- und Potenzbeschleunigers. Und das auf dieser Buslinie mit den ganzen Omas. Egal, die kombiniere ich mit den Tropfen vom vergangenen Jahr. Die waren gegen Blähungen. Oh, und das im voll besetzten Bus, wo immer die Fenster zu waren. Ich nehme das Mittel gegen Rücken, die Zäpfchen gegen den Hautausschlag und reibe die gelbe Salbe nicht auf das Knie, sondern auf die Leber. Ich muss dann eben diesen unkontrollierbaren Speichelfluss in Kauf nehmen.

Genau, laut Quersumme aller Beipackzettel gehen dann die Rückenschmerzen weg, ich krieg starke Schweißausbrüche -weil mich bestimmte Pilze einfach nicht befallen können- und mit dem Harndrang komm ich bis zum Grafen schon klar.

Und wenn nicht? Joo, dann eben nicht. Kein Mensch ist vollkommen, außerdem - dachte ich so bei mir- schmeckt ein Bier bestimmt deutlich besser als die bitteren Tabletten. Und der Harndrang? Der ist mir beim Bierchen sicher gewiss.

Also: Keine Experimente - Cheers!

Geschrieben von am 19.08.2012.