was hab` ich mir da wieder angetan. Der ESC steht am Start und wieder fragen wir uns, ist das wirklich Musik? Kein musikalisches Genre ist erkennbar, das ist Sahnetörtchen mit Hering. Und die Stimmlagen erst, bei keinem Auftritt kann man sie klar definieren. Wir sitzen vor der Glotze und schauen nach Baku, einer Folterkammer in jeder Hinsicht. Keine Gnade, denn da geht es auch schon mit der ersten Nummer los.
Bei Engelbert bekomme ich echte Angst vor dem älter werden. Was der Freigänger aus dem Altenstift abliefert ist weniger als mäßig.
Weiter. Aber auch die Echohall Primaten aus Ungarn überzeugen absolut nicht.
Rona aus Albanien liefert ein geordnetes Geschrei Marke Luftschutzsirene. Ab in den Bunker.
Donny Montell, ach das ist gar nicht Batman, hat Gott sei Dank Streichmusiker mit gebracht. Böse Zungen sprechen von Ablenk - Streichern.
Mit Bosnien Herzegowina sind wir wieder voll im Balladen Club. Das Spiel am Flügel konnte gefallen…musste aber nicht.
Herr Josni aus Island liegt mit seiner Mystik zwar im Trend aber mit schwacher Stimme. Wenn der das daheim macht, schmelzen die Gletscher noch schneller.
Aber jetzt, aber jetzt, da lassen die Girls aus der Kolchose die Kuh fliegen. Die Sorgen für Stimmung, da steht die Halle auf dem Kopf. Die Babuschki treffen zwar keinen einzigen Ton, sind aber eine frische Brise in der Brandung.
Lalalove, der „Beitrag“ aus Zypern, ist wohl eher etwas für Malle Fans und gehört in die Schublade `Micky Maus hat Geburtstag`.
Ich werde immer böser aber da muss ich jetzt durch. Also, der nächste Beitrag bitte.
Anggun aus Frankreich ist bei mir DER Hit. Sie hat tatsächlich meine Aufmerksamkeit aus dem Reich der Tagträume geholt. Ihr goldener Slip ist einfach geil. Wie Grete im Laufhaus…
Mein subjektiver Eindruck von Italien: Viel bum bum aber jazzige Stimme. Kann man aushalten. Oder man holt was neues aus dem Kühlschrank.
Der penetrante GEZ Mann aus Estland hat nicht nur eine feste Stimme, der hat auch den festen Willen hier richtig am Platze zu sein. Ein Tenor, sagt man, aha.
Jetzt steigt die Spannung. Endlich begreife auch ich, dass hier gar nicht die Lindenstraße gesendet wird.
Der Prinz aus Persien tritt für Norwegen an und ist wohl eher etwas für junges Publikum mit Migrationshintergrund. One Point for our pain.
Und da ist auch schon der Beitrag des Gastgebers. Sabina singt für Aserbaidschan. Ganz helles Stimmchen, Marke Kreissäge. Aber Vorsicht! Nur nicht wieder wählen. Sonst hängen wir in einem Jahr wieder in diesem musikalischen Gulag.
Rumänien. Mandinga hat Rhythmus und alles erinnert an ein Endspiel der Brasilianischen Elf.
Und schon folgt Dänemark. Schreck lass nach. Die kommt ja daher, als ob die Nichten der Kelly Family jetzt auch in`s Geschäft eingestiegen wären.
Bei den Griechen will ich jetzt nicht hinterfragen wer das alles bezahlt hat. Die Nummer zwischen Pop und Folklore sorgt für gute Stimmung.
Husch, husch die Waldfee kommt aus Schweden und wird am Ende des Abends gewinnen. Ohne das viele husch, husch hätte das wohl nicht funktioniert mit dem Sieg.
Der Sänger aus der Türkei bringt uns ein melodisches Seefahrerlied mit folkloristischen Einschlag. Im Vorfeld des ESC wäre sein Schiff in der Türkei beinahe gesunken. Der Sänger ist nämlich Jude.
Im blütenweißen Kleid tritt die Dame aus Spanien an. Ich muss einfach immer wieder ihre Medusa Frisur bewundern. Dabei merke ich gar nicht, dass mir bei ihrem Gekreische die Gläser im Schrank springen.
Hossa, es geht weiter. Jetzt kommt die Generation nach Siegel. Roman aus Deutschland. Die hübschen Beinchen wie Lena hat er aber nicht. Dafür trägt er betont lässig eine gerollte Kondom Mütze. Ja, gesungen hat er auch. Und das gar nicht so schlecht.
Wir machen noch einen Pop Ausflug in die Disco. Es begleitet uns Kurt der fröhliche Wecker aus Malta. Den konnte man wirklich nicht überhören. Dabei sein ist eben alles.
Aus Mazedonien kommt die Lady in black. Trotz Rock in der Ballade geht der Blutdruck tief herunter.
Die musikalische Erpressung geht weiter. Auch in diesem Jahr überzeugen die Teletubbies aus Irland nicht. Die beiden Zitteraale machen einfach nur Agro.
Serbien bringt die Legende vom Balkan. Wir überstehen noch einmal eine Ballade. Und noch einmal Folklore.
Eine überzeugende Soul Stimme kommt aus der Ukraine und der jährliche Besuch beim Schmerztherapeuten hat gleich ein Ende.
Der Pascha aus Moldawien macht noch ein Tänzchen. Auch das erweckt den Eindruck, wir wären in einer KiTa ohne Aufsicht.
Aus, aus, auuuus, der Scheiß ist aus. Und ich stimme für eine Nummer aus dem Vorprogramm: Udo mit dem Song `Reeperbahn`.