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Die Sau an der Leine

Wie kann der Tag besser beginnen als mit einer Einladung zum sonntäglichen Frühstück? Munter und mit Sonne im Herzen machte ich mich also mit der Gattin auf zum familiären Schmausen in morgendlicher Runde. Das Unheil erwartete mich auf dem Trottoir im Form von Tretminen, hinterlassen, nicht etwa von einer geheimen Armee von konspirativen Untergrundterroristen, sondern eher von der gemeinen Gattung des Dominus feces canis, gemeinhin auch “kotender Hundebesitzer” genannt.

Man mag mich für kleinlich halten, aber während des Schmausens am Frühstücksbrötchen mit einem Stöckchen die klebrigen Überreste aus der Schuhsohle kratzen zu müssen, kann auch einem Menschen wie mir, der glücklich den bekannten Pferdemagen sein eigen nennt, den Würgereiz ans viel zitierte Zäpfchen treiben.

Aus diesem Grund geht der „Tuppes des Monats“ an alle die Hundebesitzer, die aus falsch verstandenen ökologischen Gründen das Mitschleppen von Plastikbeuteln tunlichst vermeiden, insbesondere aber an das Ferkel, das täglich mit scheinbar großem Vergnügen mit Hilfe seines Hund die Benrather Straße in Ohligs vermint. Bitte treten sie doch mal selbst in die Haufen ihres besten Freundes, besser noch, setzen sie sich gleich mal rein. Sie können stolz sein wie Bolle, 3 Haufen auf 50 Meter, das schafft nur ein Hochleistungsrüde oder eine Kotmaschine. Hier ist nicht der Hund die Sau an der Leine.

Womit ich beim eigentlichen Anliegen meiner Glosse gelandet bin. Liebe Hunde haltende Ferkel, zur ausgleichenden Gerechtigkeit biete ich ihnen allen gerne an, meine ganz persönlichen Hinterlassenschaften, auf die ich stets ebenso stolz herab blicke wie ihr Hund auf die Seinigen, auf ihrem Wohnzimmerteppich zu hinterlassen. Wenn sie dann herzhaft mit Socken oder Pantinen in meine stolze Hinterlassenschaft treten wissen sie ganz sicher, mit welcher Form von Dankbarkeit sie ihre Mitmenschen täglich erfüllen. Gerne lege ich ihnen die verlorenen Hinterlassenschaften aber auch als Fundstück in den Briefkasten, denn ob sie es glauben oder nicht, die Geduld ihrer Mitmenschen hat Grenzen. Schönen Restsonntag!

Geschrieben von am 26.02.2012.

7 Kommentare Die Sau an der Leine

  1. Marten

    26/02/2012 bei 15:57

    Das oben Geschriebene zeichen ich (selber Halter zweiter Hunde) gerne gegen:
    Diesen “Säuen” möchte ich manchmal die Hinterlassenschaften ihrer lieben Verursacher in die Jackentasche verfrachten …

  2. Jay Cie

    26/02/2012 bei 16:53

    Es ist aber auch nicht sehr angenehm, beim Joggen an der Wupper andauernd durch Pferdemist zu laufen. Aber darum kümmert sich irgendwie niemand…..

  3. Sabine

    26/02/2012 bei 17:34

    Ich schließe mich - ebenfalls als Hundebesitzerin und Kotbeutel-Trägerin - ebenso an! Ich bin schon am Überlegen, ob ich aufgrund der diversen Hundehaufen an unserem Grundstückszaun, einen Kotbeutelspender aufstelle. Aber ich befürchte, dass die “Säue” einfach zu merkbefreit sind um das zu verstehen.

    Und wo wir gerade dabei sind…, natürlich sind Pferdeäpfel “biologisch”, aber wenn sich auf einem knapp ein Meter breiten Stichweg die Pferdeäpfel stapeln und man wirklich nicht weiß, wie man dran vorbeikommen soll, finde ich das auch nicht gerade prickelnd!

  4. JPK

    27/02/2012 bei 00:17

    Oha.. da war aber jemand sauer und hat sich das “von der Seele geschrieben”.
    Stimmt natürlich alles, ist aber nun gar nicht neu.
    Und meiner Meinung nach bewirkt auch dieser Artikel…… nichts.
    In anderen Foren (ohne separate Freigabe) hätte jetzt schon die übelste Beschimpfung wilde Ausmaße angenommen.
    Trotzdem noch eine schöne Woche….

    • Thorsten Hausen

      27/02/2012 bei 07:22

      Stimmt genau, danach ging es mir einfach besser. :-) Sie haben recht, sicher ändert der Artikel erst einmal nichts, und neu ist das Problem auch nicht. Nichtsdestotrotz hat sich bei mir jedenfalls seit gestern etwas verändert. Ich werde ab jetzt jeden Hundebesitzer, der den Kot seines “Freundes” nicht aufhebt lautstark in der Öffentlichkeit auf diese Gepflogenheit ansprechen, gerne wenn Zeugen dabei sind. Ist das sinnlos werde ich die Fundstücke konsequent zu ihrem Eigentümer zurück bringen und ich werde, vorausgesetzt ich kann die Identität des Hundebesitzers irgendwie ermitteln, die Sache anzeigen. Ich befinde mich sozusagen auf einem Kreuzzug gegen die “Braune Flut”. Ups, ein Wortspiel…

  5. Sabine

    27/02/2012 bei 17:30

    Lieber Herr Hausen,
    ich will Sie nicht entmutigen, aber das bringt leider gar nichts. Oft genug habe ich den Leuten regelrecht hinterher geschrien, ob sie die Tretminen nicht weg machen wollen. Wenn ich Glück hatte, drehte sich der Hundebesitzer um und sagte “Nein!”. Andere sind der Meinung, sie zahlen Hundesteuer und dürften das, wieder andere werden aggressiv. Ich bin zwar keine Schissbüxe, aber wenn dann ein wildgewordener Kerl mit seinem Schäferhund auf mich zukommt, wird mir schon ziemlich mulmig…

    Ich werde jetzt zum dritten Mal mein Schild am Zaun erneuern und Essigessenz verteilen - hält immerhin bis zum nächsten Regen :-)

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