Ein Kommentar von Peter Nied
Solingen/Düsseldorf Jetzt, wo einige Innenminister der Länder, Facebook-Partys vor Veranstaltungsbeginn von den Kommunen verbieten lassen wollen, macht sich das jährliche Sommerloch der politischen Ideenlosigkeit wieder bemerkbar. Dazu fallen mir spontan einige Dinge ein, denn diese Forderung hat ihre Hintergründe.
Die Minister fordern und die Kommunen führen aus. Das ist taktisch schon zum schmunzeln. Verbieten ist immer noch wirkungsvoller als reden, ist wohl hier der Vater des Gedankens.
Doch warum möchten junge Leute auf der Straße oder einem Platz überhaupt feiern? Doch wohl, weil man ihnen keine andere Möglichkeit bietet oder die Jugendtreffs schließt. Das festgeschriebene Ordnungen und Gesetze eingehaltern werden müssen ist unbestritten. Daran haben sich auch Facebook- Nutzer zu halten. Faktisch gibt es aber bisher wesentlich mehr friedliche Facebook-Feten als gewalttätige.
Der erste und einzige große Flop war der Irrtum eines Mädchens auf Facebook, dass versehentlich ALLE „eingeladen“ hatte. Hört hier direkt zu Beginn einer Zeiterscheinung der politische Dialog mit der Jugend unter Zuhilfenahme von Drohungen auf? Sind diese Minister nicht die, die 1968 gegen „den Muff unter den Talaren“ selbst auf die Straße gingen? Vergessen sie den Artikel 8 im Grundgesetz?
Wenn diese Politiker Böses von den Kommunen abwenden möchten, dann frag ich mich nur: Wo waren diese, als in den Kommunen eigenmächtige Spekulationen mit 20 Mrd. Euro Verlust verzockt wurden?
Um einen solchen Schaden zu verursachen, muss schon eine verdammt große Facebook-Sause ablaufen.