Dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet
Ein Kommentar von Carsten Stoffel
Nachdem sich Leser bei uns meldeten, und uns auf den Zustand der Windfelner Brücke aufmerksam machten, haben wir natürlich die Bahn um eine Stellungnahme gebeten. Alles OK, lautete das Statement der Bahn.
Die Brücke mit dem Baujahr 1894 ist in der Tat einige Jahre älter, als ihre größere Schwester die Müngstener Brücke. Also um es auf den Punkt zu bringen, wir wollten es genau wissen. Ein Anruf beim Eisenbahn Bundesamt sollte Klarheit bringen.
- Wann wurde die letzte Statikberechnung für die Brücke durchgeführt?
- Wann die letzte Untersuchung?
- Gab es Mängel?
- Wann wurde das letzte mal an der Brücke gearbeitet?
Fragen über Fragen stellten wir der Pressestelle.
Die Antwort einige Stunden später überraschte. “Da müssen Sie mal bei der Bahn anrufen”, bekam ich zur Antwort.”Wir haben dazu keine Unterlagen”, als Betreiber der Bahnanlagen sei die Bahn auch für deren Sicherheit verantwortlich. Das Eisenbahn Bundesamt führe nur stichprobenartige Kontrollen durch.
Klartext heißt das: Der Betreiber der Anlage ist auch gleichzeitig Aufsichtführender, macht das Sinn? Allenfalls stichprobenartig kann ja bei tausenden Bauwerken, mit einer gewissen Portion Ironie, nur bedeuten: Alle sieben Pfingsten.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, sagt der Volksmund. Kontrolle ist ein wesentliches Element der Dienstaufsicht. Kontrolle durch eine Aufsichtsbehörde stelle ich mir im übrigen völlig anders vor.
Na dann, auf zum Schaberg.
Dieser ganze Zins und gewinnorientierte Privatisierungswahn macht keinen Sinn #bahn