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Chronische Wunden besser behandeln

Auch in Solingen leiden viele Menschen unter Wunden, die einfach nicht mehr heilen wollen. Mit einer standardisierten, stadiengerechten Wundbehandlung können für die Betroffenen Schmerzen reduziert, Behandlungszeiten verkürzt und somit auch Kosten gespart werden.

Venenkranke und Diabetiker sind ebenso betroffen wie Menschen, die an Durchblutungsstörungen leiden. Aber auch ständiges Liegen bei langer schwerer Krankheit oder im Alter kann dafür sorgen, dass empfindliche Hautbereiche wund werden und sich entzünden. „Wenn die Wunde trotz einer konsequenten Therapie nicht mehr heilt, ist es wichtig, dem Betroffenen so viel Lebensqualität wie möglich zu erhalten“, klärt Dr. Volker Spartmann, Chefarzt der Geriatrie in der St. Lukas Klinik, auf. Nach vier bis zwölf Wochen spricht man von einer chronischen Wunde.

Unter der Leitung von Dr. Volker Spartmann und Dr. Christiane Tobis vom Stadtdienst Gesundheit wurde die Arbeitsgruppe „Vernetzung“ der Kommunalen Gesundheitskonferenz der Stadt Solingen ins Leben gerufen, in der unter anderem St. Lukas Klinik und Städtisches Klinikum Solingen, Krankenkassen, Apotheken und niedergelassenen Ärzte fachlich mitgewirkt haben. Gemeinsames Ergebnis ist eine Leitlinie zur Versorgung chronischer Wunden in Solingen. Diese hatte die Gesundheitskonferenz, die die gesundheitliche und soziale Versorgung der Solinger verbessern will, im September empfohlen.

Mit der Leitlinie konnte nun zeitnah ein erstes Ergebnis präsentiert werden. Federführend beteiligt war hierbei auch Barbara Günter, Pflegeberaterin am Städtischen Klinikum Solingen. Sowohl dort als auch in der St. Lukas Klinik gab es bereits individuelle Richtlinien. Für die neue Leitlinie diente der für Dekubitus und chronische Wunden des Klinikums als Arbeitsgrundlage. „Ziel der Leitlinie ist es, die Pflege von Menschen mit chronischen Wunden durch Behandlungsstandards und abgestimmte Abläufe zwischen niedergelassenen Ärzten über Pflegende bis hin zu Krankenhausmitarbeitern zu optimieren“, berichtet Barbara Günter.

Information und Aufklärung sind besonders wichtig: Welche neuen Kenntnisse gibt es über die Versorgung chronischer Wunden? Welche Verbandsmaterialien und Medikamente bringen den Patienten Linderung? Die Arbeitsgruppe Vernetzung hält Pflegende und Mediziner auf dem Laufenden, damit diese die neuen Erkenntnisse sofort an die Betroffenen herantragen können.

An einer einführenden Fortbildungsveranstaltung zum Thema haben Anfang November in der St. Lukas Klinik über 30 Ärzte und Mitarbeiter verschiedenster ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen teilgenommen. Die Leitlinie in gedruckter Form und zusammenfassende Poster als Behandlungsleitfaden sowie Dokumentationsbögen wurden an alle Beteiligten in Solingen versandt. „Mit der Leitlinie sind wir nun auf einem guten Weg, die Versorgung chronischer Wunden in Solingen weiter zu optimieren“, freut sich Dr. Volker Spartmann.

Geschrieben von am 30.12.2010.